Schnelltest: NAS QNAP TS-233

Ich habe die Möglichkeit erhalten, das neu veröffentlichte NAS Gerät TS-233 von Hersteller QNAP für einen Tag einem Test zu unterziehen.

Es handelt sich um einen um ein 2-Bay NAS, verfügt also über zwei Einschübe für SATA Festplatten, entweder 2,5″ oder 3,5″ und ist für den privaten Heimeinsatz vorgesehen, das Gerät wird offiziell von QNAP als Lösung für eine private Cloud vermarktet. Die 3,5″ Festplatten können Werkzeuglos eingebaut werden, die 2,5″ Festplatten werden bei beigefügten Schraube an der Halterung befestigt.

QNAP sagt: „Erstellen Sie eine persönliche private Cloud und ein Multimedia-Center für Ihr Zuhause mit einer integrierten NPU, die die KI-gestützte Gesichtserkennung unterstützt“

Anbei die wichtigsten technischen Daten des Gerätes:

  • Prozessor ARM 64Bit 4 Kern Cortex-A55 mit 2GHz Taktung
  • Arbeitsspeicher 2GByte, fest verbaut und nicht erweiterungsfähig
  • Netzwerk 1x RJ45, Geschwindigkeit 1 Gigabit
  • USB 2.0 2x an der Rückseite
  • USB 3.2 Gen 1 1x an der Vorderseite

Das Gerät wird beworben mit einer Netzwerkkonnektivität von 5 Gigabit, bitte beachtet hierbei, das dazu jedoch ein separater USB Adapter namens QNA-UC5G1T von QNAP benötigt wird, und dieser den Frontseitigen USB 3.2 Gen 1 Anschluss verwendet. Das sieht optisch weder vernünftig aus, noch steht danach die Schnittstelle für eine eventuelle externe USB Festplatte zur Datensicherung zur Verfügung.

Des weiteren reizte mich der Test der KI Funktionalität zur Gesichtserfassung von Bildern. Diese funktioniert auch, jedoch wird diese erst vollständig ausgereizt von man eine Coral TPU verwendet. Das ist eine separat zu erwerbendes Stück Hardware von Google mit dem Namen Coral AI, für das TS 233 wird die USB Ausführung benötigt. Dieses Hardware steckt man dann an den Rückseitigen USB 2.0 Anschluss (und wieder ein USB Anschluss weniger), und es wird dann automatisch vom NAS Gerät erkannt.

Aber ganz 100% sicher bin ich mir doch noch nicht, ob es tatsächlich verwendet wird. Ich finde dazu die Dokumentation und die gesamte Software des QNAP sehr gewöhnungsbedürftig. Ich nutze sonst ein Gerät von ASUSTOR bei mir, und ich finde die Bedienung dort wesentlich einfacher, aber das ist auch geschuldet meiner Gewöhnung an diese Arbeitsumgebung.

Insgesamt kann man ordentlich mit dem Gerät arbeiten, aber der Leistungsunterschied zwischen dem ARM 4 Kern Prozessor des QNAP Gerätes zum INTEL Celeron 2 Kern Prozessor des ASUSTOR ist (negativ) spürbar, nicht nur innerhalb der gesamten Oberfläche und Bedienung, sondern z.B. auch bei der Installation von Apps. Der QNAP ist deutlich langsamer im Vergleich zum Gerät von ASUSTOR, der Start des NAS Gerätes dauert lange, und die Verfügbarkeit der 5GBit Verbindung dauert nochmal länger.

Stichwort Apps: Es sind sehr viele Apps verfügbar zur Installation auf dem Gerät, nur sind die meisten Beschreibungen der Apps nicht in Deutsch verfügbar. Auch hier fand ich persönlich die Auswahl und die Funktionalität der Apps vom ASUSTOR besser.

Anbei nun die Bilder von der Ersteinrichtung des Gerätes:

 

Während des letzten Schrittes „Einstellungen übernehmen“ nicht ungeduldig werden sondern Zeit einplanen

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, gefühlt waren es mindestens 10 Minuten bis es im System weiter ging. Es wurden verschiedene interne Dienste gestartet, und das dauert, vermutlich geschuldet dem verwendeten Prozessor. Und bitte beachten, diese Dienste werden bei einem Neustart oder Herunterfahren des NAS Gerätes zuerst beendet, bevor der Neustart oder Shutdown ausgeführt wird.

Es dauert

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, nicht ungeduldig werden …

… alles dauert irgendwie

Mein persönlicher Eindruck und Fazit zum NAS QNAP TS-233 nach leider nur wenigen Stunden: dieses preislich durchaus interessante Gerät eignet sich durchaus für den Einsatz im Heimbereich als NAS für die Datenablage. Die angepriesene Cloud Funktionalität habe ich nicht getestet, jedoch die KI Gesichtserkennung, mit und ohne der Google Coral AI TPU Erweiterung. Diese hat gut funktioniert, jedoch ist mir der funktionelle Weg über die QNAP App QuMagie nicht ausreichend, zumal die meisten Anwender im Bereich Fotobearbeitung meiner Meinung nach sowieso mit eigener Software wie Lightroom oder ähnliches bereits arbeiten, und Ihnen hier die Möglichkeit der Gesichtserkennung auf dem NAS Gerät nicht benötigen und nutzen werden.

Die Geschwindigkeit des Gerätes hat mich persönlich nicht überzeugt, weder die 5GBit Netzwerkunterstützung noch die Leistung des Gerätes im Umgang mit der Software, aber offensichtlich bin ich hier verwöhnt. Ich hatte zwischenzeitlich auch die Vermutung, das meine beiden Festplatte der Marke Western Digital RED (4TB, 5900rpm) die Ursache für die langsame Geschwindigkeit sein könnten, aber diese befinden sich nun wieder im ASUSTOR NAS und funktionieren wieder gewohnt schnell. Die Installation der App „QNAP AI Core“ verschlang alleine 12 Minuten für die Installation

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, für die App „QuMagie“ waren es hingegen nur 30 Sekunden.

Aber es nerven so viele Dinge, welche einfach nicht erklärlich sind, und für „normale“ Endverbraucher unnütze Hürden darstellen. Hier ein Beispiel: Von Fotos werden sogenannte Thumbnails (Miniaturansichten) erstellt und angezeigt. Bei Videodateien nur teilweise. Ich habe zum Test eine MKV und eine MP4 Video Datei auf das NAS geladen, die MKV Datei erhält ein Thumbnail, die MP4 Datei nicht.

Denn hierfür wird die App CAYIN MediaSign Player benötigt, wofür vor dem Download erst eine Lizenz erworben werden muss. Eine gibt eine kostenlose Basic Lizenz, und eine kostenpflichte Pro Lizenz (11€ einmalig). Nach dem Erwerb der Lizenz und der meiner Meinung nach komplizierten Aktivierung im QNAP Lizenz Manager steht die entsprechende App zum Download zur Verfügung. Und erst danach stehen die Thumbnails der Videodateien zur Verfügung. Grund? Erst mit der Installation von CAYIN MediaSign Player werden die entsprechenden Video Codecs auf dem NAS installiert, und diese werden für die Videodateien benötigt.

Der Unterschied der Basic zur Pro Version ist, das nur die kostenpflichtige Pro Version Dateien im Format HEIF / HEVC (H.265) unterstützt. Meine Beispiel Datei ist eine H.264 Datei im MP4 Container, diese funktionierte vorab nicht, nach der Installation der Basic Version wurden mir aber die Thumbnails korrekt angezeigt.

Es erschließt sich mir trotzdem nicht, wie normale OTTO Endverbraucher das erkennen und lösen sollen.

Und Benutzer von QNAP Geräten aus dem gewerblichen Einsatzbereich sollten vorab wissen, das je nach Einsatzgebiet des NAS Gerätes und der gewünschten Funktionen (Videoüberwachung, intelligente Dateiüberwachung etc.) noch zusätzliche Kosten entstehen können bei dem Einsatz von entsprechenden Apps, hier geht es zum QNAP Store.

 

 

 

 

 

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